Barfüßige Immaculata
Geschichte
Die sandsteinfarbene Marienfigur des in den 60er Jahren beseitigten Marienaltars ist ein Werk des Bildhauers Johann Belz (1873-1957). Sie wurde 1927 erschaffen und steht heute auf einer kleinen Konsole. In Frankfurt finden sich zahlreiche weitere Werke des Bildhauers, so etwa der Höchster Brüningbrunnen oder Büste und Grabstätte von Oberbürgermeister Franz Adickes.
Beschreibung
Erkennt man diese Figur als Maria?
Sie ist eine sehr junge Frau, unauffällig gekleidet, nur ein Goldrand an ihrem Gewand schmückt sie. Kein Kind, keine Mondsichel oder Schlange, keine Krone oder Strahlenkranz. Ernst schaut sie auf einen unbestimmten Punkt, ohne Blickkontakt mit dem Betrachter aufzunehmen.
Aber ihre Hände sprechen zu uns: Ihre rechte Hand hebt sie zum Gruß oder Segen, die linke öffnet sie entspannt und bereit zu empfangen. Leicht hebt sich ihr rechtes Bein, bereit, loszulaufen. In diesem Dreieck der Hände und des Beins entdeckt man ihre Kraft und ihr Wesen: Sie gibt, sie empfängt, sie bewegt.
Mutterglück scheint nicht ihr Ziel, vielmehr die richtige Haltung zu finden in einer Welt, in der die Liebe Anlass zu Mord- und Totschlag werden kann.
Nichts an ihr ist alltäglich und trotzdem ist sie fast wie eine von uns.