Mariengemälde
Geschichte
Das barocke Mariengemälde an der Nordwand der Eingangshalle entstand um das Jahr 1700 und wurde im niederländisch-flämischen Stil erstellt. Gemalt hat es jedoch der kaiserliche Hofmaler Jan Kupecký (1667-1740), der seinerzeit als einer der besten Portraitmaler Europas galt und während seiner Zeit in Wien als Günstling von Leopold I. und Joseph I. (und somit des gesamten Adels) zu Ruhm und Ehren kam. Wie das Bild in die Kirche gefunden hat, ist leider nicht bekannt.
Beschreibung
Aus diesem farbenprächtigen Gemälde streckt uns ein freundliches, aktives Jesuskind die Arme entgegen. Fast möchte man es seiner Mutter vom Schoß nehmen und es in das weiße Tuch hüllen. Schaut man aber genauer hin, entdeckt man, dass es seine rechte Hand in der Geste zum Segen erhoben hat und seine linke eine gläserne Kugel an einem abschließenden goldenen Kreuz hält. In der christlichen Ikonographie ist dies die Darstellung des Salvator mundi, des Erlösers der Welt – die Kugel symbolisiert Christi Herrschaft über die Welt. Und so thront dieses Kind auch wie ein König auf dem Schoß seiner prächtig gekleideten Mutter.
Marias Gewand leuchtet rot in der Farbe der Liebe. Darüber trägt sie einen Mantel in blau, der Farbe des Glaubens und der Treue, Himmlisches und Irdisches verbindend. Ihren geneigten Kopf umgibt ein strahlender Glanz. Durch das „Ja“, das Maria stellvertretend für alle Gläubigen auf den Anruf Gottes gesprochen hat (Lk 1,38) ist sie Vorbild im Glauben und gilt auch als „Mutter der Kirche“. Mit ihr blicken wir noch einmal auf ihren Sohn und mit ihrem Blick verändert sich auch der unsere auf dieses göttliche Kind.