Zukunftsprojekt Herz Jesu
Am 19.03.2024 hat der Verwaltungsrat einen Grundsatzbeschluss zur Neuordnung des Gebäudebestands am Kirchort Herz Jesu gefasst. Zuvor wurde der Pfarrgemeinderat umfassend über die Planungen informiert und hat ihnen in einem einstimmigen Beschluss ausdrücklich zugestimmt und den Verwaltungsrat gebeten, sie zu realisieren. Das Projekt wird bereits seit einigen Jahren vorbereitet. Bei mehreren Gelegenheiten (Okt. 2020, Juni 2022, Sept. 2023) wurde der Ortsausschuss Herz Jesu ausführlich über die Planungen informiert und hatte die Gelegenheit, dazu Stellung zu beziehen.
Der Anlass für die Überlegungen
Ausgangspunkt für die Planungen waren die Ergebnisse der „Kirchlichen Immobilienstrategie“. Dabei haben Fachleute des Bistums den gesamten Gebäudebestand der Pfarrei auf seinen Zustand hin untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass sich für die Gebäude in Oberrad mittel- bis langfristig ein Investitionsbedarf von mind. 500.000 € ergeben würde. Für den Verwaltungsrat ergab sich daraus die Notwendigkeit, eine Zukunftsperspektive für den Gebäudebestand am Kirchort zu entwickeln. Wichtigstes Anliegen war dabei, die Aktivitäten am Kirchort langfristig durch ein ausreichend großes und hochwertiges Raumangebot zu sichern. Als dringend notwendig wurde überdies erachtet, der Kita mehr Raum zur Verfügung zu stellen, um ein Arbeiten nach modernen pädagogischen Anforderungen zu ermöglichen. Überdies bestand die Herausforderung, Flächen und Gebäude, die nicht oder nur wenig genutzt werden, so zu umzugestalten, dass die Menschen am Kirchort und im Stadtteil davon profitieren können.
Aufgrund sehr guter Erfahrungen am Kirchort St. Aposteln hat der Verwaltungsrat dem Caritasverband einen Kooperation bei der Zukunftsplanung für Herz Jesu angeboten. Zusammen mit der Leitung des Caritasverbands wurde die Idee entwickelt, den gesamten Gebäudebestand am Kirchort durch Neubauten zu ersetzen. In einem neuen Gebäude sollen moderne Räume für die Gruppen am Kirchort sowie Raum für Wohnungen und soziale Einrichtungen entstehen. Um Kindern und Eltern der Kita jahrelange Übergangslösungen zu ersparen, soll vor dem Abriss der Bestandsgebäude auf dem Gelände von Herz Jesu eine neue Kita errichtet werden. Das Zukunftsprojekt gliedert sich also in drei Phasen: 1. Neubau der Kita, 2. Abriss des Gebäudebestands, 3. Neubau des sozialen Wohngebäudes. Ein besonderes Augenmerk richtete sich von Anfang an auf das Haus St. Margaretha, das von 13 Mietparteien bewohnt wird. Alle Mieter sind mittlerweile über das Bauvorhaben informiert. Alle sind grundsätzlich bereit auszuziehen – zumal der Verwaltungsrat zugesagt hat, jeden einzelnen Mieter beim Finden einer neuen Wohnmöglichkeit zu unterstützen und ggf. auch den Umzug / Einzug finanziell zu fördern, so dass keiner sich um seine Zukunft sorgen muss.
Die neue Kindertagesstätte
Kirchliche Kita-Neubauten in Frankfurt werden nicht von den Pfarreien geplant, sondern von einer eigenen Fachabteilung des Bischöflichen Ordinariats in Limburg. In Verhandlungen, die sich über 1,5 Jahre hinzogen, wurde erreicht, dass das Stadtschulamt einem Neubau zustimmt und auch den Großteil der Kosten übernimmt, sofern die Kita von 3 auf 4 Ü3-Gruppen erweitert wird. In mühsamen Auseinandersetzungen zwischen Stadtschulamt, Bauaufsicht und Denkmalschutz konnte erreicht werden, dass die Kita nicht – wie ursprünglich von der Bauaufsicht gefordert – unmittelbar neben der Kirche positioniert wird, sondern an der westlichen Grundstücksgrenze. Da der Verwaltungsrat vor drei Jahren ein zusätzliches Grundstück erworben hat, ist es nun möglich, die Kita soweit weg von der Kirche zu platzieren, dass die Gartenfläche, in der Kirchcafé und Pfarrfest stattfinden, weitgehend erhalten bleibt. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, die aber auch ihren Preis hat, da am geplanten Kita-Standort einige wertvolle Bäume weichen müssen.
Der Plan zeigt die Kirche, den Standort des geplanten Kita-Neubaus und die Skizze für das Sozialgebäude der Caritas, von dem unten die Rede sein wird.
Die folgenden Darstellungen zeigen, wie der neue Kitabau aussehen könnte – wobei die Raumaufteilung und die Bauausführung derzeit noch völlig offen sind.
Der Neubau wird für unsere Kita ein großer Gewinn sein: Sie kann deutlich mehr Kinder aufnehmen und endlich nach aktuellen pädagogischen Anforderungen arbeiten. Ein „offenes Konzept“, bei dem die Kinder ihre Aktivitäten selbst auswählen können, ist zurzeit gar nicht möglich. Ein tolles neues Haus für die Kinder im Stadtteil Oberrad!
Das Sozialgebäude der Caritas
Die Pfarrei beabsichtigt, dem Caritasverband einen Teil ihres Grundstücks in Oberrad in Erbpacht zu übertragen. Der Verband will dort ein großes Gebäude in U-Form errichten, dessen Innenhof sich zur Kirche hin öffnet. Zum „Innenleben“ des Gebäudes hat Caritasdirektorin Gaby Hagmans im Pfarrgemeinderat ausgeführt: „Wir sind mit unseren Planungen jetzt quasi am Nullpunkt.“ Das bedeutet: Nichts ist entschieden, es gibt nur Ideen: Z. B. könnte im Erdgeschoss eine Tagespflege für die Senioren des Stadtteils imentstehen. Da beim Kirchenentwicklungsprozess in Herz Jesu der Wunsch entstanden ist, etwas für Familien zu tun, könnten Wohnungen für Familien und auch ein „Kinder- und Familienzentrum“ (KiFaZ) entstehen. Es gibt auch einen Bedarf, betreute Wohngemeinschaften für Jugendliche zu schaffen. Gesetzt ist, dass es Räume geben wird, die von den Gruppen am Kirchort genutzt werden können. Für die Ausgestaltung dieser Räume und auch die Nutzung des gesamten Gebäudes möchte der Caritasverband mit der Pfarrei und dem Kirchort gemeinsam Ideen entwickeln. Denn das ist ja die Grundidee des gesamten Vorhabens:
Die verschiedenen Nutzer des Hauses und die Gemeindemitglieder sollen nicht isoliert nebeneinander bestehen, sondern sich begegnen und gemeinsame Aktivitäten entwickeln. So schaffen wir ganze neue pastorale Entwicklungsmöglichkeiten für den Kirchort und tun etwas für die Menschen in unserer Stadt. Insbesondere dieser letzte Aspekt hat den Pfarrgemeinderat sehr überzeugt!
Die Übergangslösung für den Kirchort
Das Projekt ist eine Investition in die Zukunft des Kirchorts Herz Jesu. Für die Bauzeit ergeben sich aber auch Herausforderungen: Wo werden die Aktivitäten der Gemeinde stattfinden, wenn die Kita betriebsbereit ist und der Abriss der Bestandsgebäude begonnen hat? Dafür gibt es bereits erste Ideen, die im Gespräch zwischen Verwaltungsrat, Pfarrgemeinderat und dem neuen Kirchort-Rat Herz Jesu weiterentwickelt sollen:
- Räume in der Kita können außerhalb der Betriebszeiten von Gottesdienstbesuchern und Gruppen mitbenutzt werden: ein großer Mehrzweckraum, Toiletten, Küche.
- Der Raum unter der Empore der Kirche könnte so gestaltet werden, dass Gruppen sich dort treffen können.
- Pfarrerin Helms hat bereits angekündigt, dass Gruppen aus Herz Jesu während der Umbauphase die Räume der Erlösergemeinde unkompliziert mitnutzen können.
Bis zum Abriss der Bestandsgebäude werden noch mindestens zwei Jahre vergehen. Wir sind sicher, dass wir in dieser Zeit gute Lösungen für die Gestaltung der Übergangszeit am Kirchort finden werden, so dass alle Gruppen ihre für unsere Pfarrei wichtigen Aktivitäten fortsetzen können.
Wir freuen uns gemeinsam dieses großartige Bauprojekt anzugehen und mit allen Beteiligten den Kirchort neu zugestalten. Diese einmalige Gelegenheit ist für die Familien im Stadtteil Oberrad von großem Wert und freuen uns jetzt schon, sie alle bei uns begrüßen zu dürfen.
Der Verwaltungsrat und der Vorstand des Pfarrgemeinderats