Was wird in St. Aposteln gebaut?
Nachdem im letzten Jahr das Gemeindezentrum St. Aposteln abgerissen wurde, ist nun für Frühjahr der Baumaßnahmen geplant. Das Grundstück, auf dem sich das Gemeindehaus befand, wurde dem Caritasverband für 99 Jahre in Erbpacht überlassen. Er möchte dort ein Haus für gemeinschaftliches, generationenverbindendes, sozial durchmischtes und inklusives Wohnen errichten. Zugleich werden die an die Kirche angrenzenden Räume erweitert und umgebaut. Durch die Überlassung des Grundstücks kann die Pfarrei mit jährlichen Pachteinnahmen in Höhe von 35.000 Euro rechnen, die dann in pastorale Projekte investier werden können.
Das Caritas-Wohngebäude
Geplant ist ein Haus mit Mietwohnungen nach dem Mehr-Milieu-Prinzip: Menschen mit unterschiedlichen Lebensweisen, Erfahrungen und Einstellungen sollen miteinander in Kontakt kommen, sich gegenseitig unterstützen und ihre Fähigkeiten in die Gemeinschaft einbringen. Insbesondere Menschen, die sich auf dem freien Frankfurter Mietwohnungsmarkt nicht mit Wohnraum zu einer tragbaren Miete versorgen können, sollen hier Aufnahme finden. Das Gebäude wird durchgängig seniorengerecht und barrierefrei gebaut, so dass Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung bis ins hohe Alter dort mit entsprechender Unterstützung wohnen können. Die Bewohner sollen möglichst lang in ihrem vertrauten Wohnumfeld bleiben können.
Die neuen Räume für Gemeinde und Sozialpastoral
„Sozialpastoral“ bedeutet ein kirchliches Handeln, das am Sozialraum orientiert ist. Es erfordert die Auseinandersetzung mit den im Stadtteil lebenden Menschen – ihren Bedürfnissen, ihren Ressourcen, ihren Stärken und Schwächen. Die Projekte der Pfarrei Sankt Bonifatius rund um die Kirche St. Aposteln wollen Menschen unterschiedlichen Milieus zusammenbringen, ihnen Räume und Möglichkeiten geben sich zu treffen, auszutauschen und an gesellschaftlichen und kirchlichen Leben wieder teilzunehmen. Durch die Arbeit der Steyler Missionarinnen wurden neue Projekte auf den Weg gebracht, die von vielen Menschen gut angenommen werden und bei denen sich viele Ehrenamtliche beteiligen. Die wichtigsten Projekte sind:
- KleiderCafé: Das KleiCa ist ein Ort, an dem Menschen unterschiedlicher Milieus eine Tasse guten Kaffee und leckeren Kuchen bekommen. Sie haben überdies die Möglichkeit, die Kleider-Boutique auf der Orgelempore zu besuchen, wo sie in Ruhe Kleidungsstücke anschauen, aussuchen und mitnehmen können
- Nachtcafé: eine Anlaufstelle für akut in Not geratene Frauen. Hier wird ihnen Hilfe und Unterstützung in Kooperation mit verschiedenen Beratungsstellen in Frankfurt angeboten.
- Schwestern-Pommesbude: Die Pommesbude öffnet wöchentlich auf dem Platz vor der Kirche ihre Schwingtür, um leckere biologische Pommes mit selbstgemachten Saucen zu servieren – ein toller Treffpunkt für den ganzen Stadtteil
- Open Fridge: Der Offene Kühlschrank ist ein Food-Sharing-Projekt: Tagsüber können Menschen (verpackte) Lebensmittel in den Kühlschrank legen oder von dort entnehmen.
- Kirchenkino: Monatlich werden im Kirchenraum ausgewählte Filme auf einer großen Leinwand und im Dolby-Stereo-Sound gezeigt. Ein Treffpunkt für Kino-Fans und die Nachbarschaft.
Die Umbaumaßnahmen
Das KleiCa freut sich über eine hohe wöchentliche Besucherzahl. Das Nachtcafé wird intensiv genutzt. Mit diesen und anderen Projekten stoßen wir schon seit längerem an die Kapazitätsgrenzen der Räume. Der Umbau soll hier Entlastung schaffen und helfen, dass die Projekte künftig unter angemessenen Bedingungen laufen können:
- Die ehemalige Werktagskapelle dient dann als Standort für den Offenen Kühlschrank und die Bibliothek.
- In die aktuellen Sakristeiräume werden die sanitären Anlagen mit barrierefreien WC für die Besucher der Kirche eingebaut.
- Zwischen Sakristei und Gemeinderaum wird eine Küche eingebaut. Dort kann der Kaffee für das KleiCa zubereitet werden. Aber auch für Gemeindeaktivitäten kann dort gekocht werden.
- Der multifunktionale Gruppenraum wird so erweitert, dass dort Angebote durchgeführt werden und sich Gemeindegruppen treffen können. Diese Räumlichkeiten können bedarfsgerecht insgesamt oder getrennt benutzt werden.
- Die frühere Blumensakristei wird zur neuen Sakristei.
Die Umbaumaßnahmen werden die Infrastruktur dafür schaffen, dass die Projekte der Sozialpastoral, die so vielen Menschen zugute kommen, unter deutlich verbesserten Bedingungen fortgeführt werden können. Auch für die Gottesdienstbesucher und Gruppen am Kirchort sind die Maßnahmen ein Gewinn.
Eine gute Investition in die Zukunft unserer Pfarrei!
Heribert Schmidt-Wallenborn, Werner Otto (Verwaltungsrat)