Chorraum
Geschichte
Hauptaltar, Tabernakel und Ewiglichtampel waren ursprünglich alles Entwürfe des Architekten Martin Weber, doch die ersten beiden sind leider nicht im Original erhalten. Tabernakel und Altar wurden später vom Architekten Jungherz entworfen, der beim bischöflichen Bauamt in Limburg tätig war. Die Tabernakelstele ist in einen retabelähnlichen Aufbau integriert, der seitlich die noch im Original erhaltenen Altarleuchter trägt (ebenfalls ein Entwurf Webers) und von zwei großen Standleuchtern (nach Webers Entwurf nachgearbeitet) begleitet wird. Über der Schale der ebenfalls erhaltenen, an einer Kette aus dem Turm herabhängenden Ewiglichtampel schweben drei Kronreifen, die Schale selbst wird von hängenden Buchstaben geziert, die – analog zu den drei Kronreifen – im dreimaligen Sanctus (heilig) auf die Trinität verweisen.
Das große Chorfenster ist eine Arbeit des bekannten Krefelder Glaskünsters Johannes Beeck und wurde im Rahmen der Neugestaltung nach der Liturgiereform in den 60er Jahren eingebaut.
Beschreibung
Betritt man die Kirche St. Bonifatius wird der Blick sofort auf den Chorraum gelenkt, wo der goldene Tabernakel mit Kreuz steht. Darüber schwebt die Ewiglichtampel, deren untere Spitze wie ein goldener Finger auf den Tabernakel zeigt. Hier ist das Herzstück der Kirche!
Die Ewiglichtampel brennt Tag und Nacht und zeigt in jeder katholischen Kirche den Standort des Tabernakels an. Im Tabernakel werden die bereits geweihten Hostien aufbewahrt, das Brot der Eucharistie, in dem nach katholischem Glauben Jesus Christus gegenwärtig ist und den Menschen Gemeinschaft mit sich schenkt.
Nur einmal im Jahr wird die Ewig-Licht-Ampel gelöscht: Nach der Feier des letzten Abendmahls am Gründonnerstag. Am Karfreitag ist der Tabernakel leer, als Zeichen dafür, dass Jesus am Kreuz stirbt. Karfreitag und Karsamstag sind die einzigen beiden Tage im Jahr, an denen in katholischen Kirchen keine Eucharistie gefeiert werden darf.
Auf der Tabernakeltür sieht man das Christusmonogramm, die griechischen Buchstaben XP, die zugleich die Anfangsbuchstaben des Wortes Χριστός („Christus“) sind.
Gebet vor dem Tabernakel
O Gott, ich bete dich an.
Hl. Bischof Augustinus von Hippo
Du Weisheit, die mich erdacht,
du Wille, der mich gewollt,
du Macht, die mich geschaffen
du Gnade, die mich erhoben,
du Stimme, die mich ruft,
du Wort, das zu mir spricht,
du Gnade, die mich beschenkt,
du Vorsehung, die mich leitet,
du Barmherzigkeit, die mir vergibt,
du Liebe, die mich umfängt,
du Geist, der mich belebt,
du Ruhe, die mich erfüllt,
du Heiligkeit, die mich wandelt,
dass ich nimmer ruhe, bis ich dich schaue.
O Gott, ich bete dich an.